Anglerverein Karlsruhe e.V.

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Kiefer-Fermasee

 

Vor Tullas Rheinregulierung überzog noch eine wunderschöne Schilflandschaft den ehemaligen Altrheinarm bei Neuburgweier. Die Geburtsstunde des Sees war wie bei vielen Seen in der Rheinschiene der Kiesabbau für den Bau der Westwallbunker. Über die Jahre wuchsen so Baggersee und Altrheinarm zum heutigen See zusammen.Das Gewässer war in dieser Zeit ein Eldorado für Angler und Fischer.

In dem auch heute noch mit Netzrechten bewirtschafteten See gehörten "spanferkelgroße" Karpfen, kapitalste Hechte und Zander zur Tagesordnung. Das Netzrecht wird nun schon über Generationen durch die Familie Stolz ausgeübt, weshalb Einheimische noch heute vom "Stolzschen Gewässer" sprechen. Der See hat eine durchschnittliche Tiefe zwischen 6 und 9 Metern und misst an seiner tiefsten Stelle 11 Meter. Insgesamt hat er eine Wasserfläche von ca. 35   Hektar! Er ist nur noch über ein winziges und mit Schließen gesteuertes Rinnsal mit dem Salmengrund und damit dem Vollrhein verbunden, weshalb das Wasser im See kaum in Bewegung ist. Insoweit überrascht die Wasserqualität dieses Sees, wo bis auf den Grund ein hoher Sauerstoffgehalt anzutreffen ist. Wie in vielen vergleichbaren Seen ist die Fangquote mit der Einstellung des Kiesabbaus deutlich zurückgegangen. In den letzten Jahren wurde der Fischfang aus Naturschutzgründen leider sehr starken Beschränkungen unterworfen.

Die Uferfischerei ist nur noch an Teilen des Sees (siehe Gewässerkarte) zulässig. Die Uferzonen sind teilweise nur sehr schwer zugänglich. Für den Fischfang aus dem Boot bietet er jedoch noch immer ideale Bedingungen und erinnert mit zum Teil noch immer kapitalen Fängen an den früheren Fischreichtum. Die fangreichste Zone ist der nur vom Boot aus zu befischende sog. "Schlauch" an der Nordostseite des Sees, was allerdings nur zeitlich befristet zulässig ist. In diesem Rest des noch verbliebenen alten Flussbettes des Rheins wächst unter der Wasseroberfläche eine dornige Fruchtpflanze, die Wassernuss oder auch Teufelsnuss (Trapa natans). Die Früchte dieser seltenen Pflanze steigen bei Reife an die Wasseroberfläche auf und waren früher ein Teil der Ernährung für die Rheinanlieger. Die naturschutzrechtlichen Einschränkungen an diesem Gewässer basieren fast ausschließlich auf dem Vorkommen der Wassernuss, weshalb auch das Kanufahren und Paddeln verboten ist. Unter der Wasseroberfläche eröffnet sich eine ganz eigene Welt aus meterhohen Wasser- und Schlingpflanzen. In dieser Unterwasserwildnis bietet der See den Fischen noch immer ideale Bedingungen, wo noch gewaltige Hechte auf ihre Beute lauern. In den seichten und warmen Uferzonen an der Nord- und Nordostseite des Sees sonnen sich häufig Schwärme von Karpfen. Die stillen und fast unberührten Buchten an diesen Seeseiten sind auch ein beliebter Aufenthaltsort für frischgeschlüpfte Brut und Jungfische. Seltsame und bizarre Kleinlebewesen tummeln sich auf und im Wasser. Die plötzlich zuckende Wasseroberfläche und die panische Flucht der Jungfische ist ein Zeichen dafür, dass im See noch viele Räuber den Fischfang auch für Angler zu einem Erlebnis machen können. Trotz der naturschutzrechtlichen Vorgaben ist eine gute Erreichbarkeit des Sees mit dem Auto (siehe Anfahrtsskizze) sichergestellt.

Der Ferma See ist eine der letzten Wildnisse unserer Auenlandschaft und soll mittelfristig wieder als Überlaufbecken (Polder) an den Rhein angebunden werden. Dies soll aus Sicht des AVK auch so bleiben, ohne die umweltfreundliche Fischerei noch mehr mit naturschutzrechtlichen Auflagen einzuschränken.

 

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