Versandung der Alb
Aktuelles 16.06.2024
Alb bei der Günther-Klotz-Anlage
Jeder Bach/Fluss, der aus dem Gebirge/Mittelgebirge kommt führt Sand und Kies mit. Dass diese sich im Bachbett ablagern, ist völlig normal und hängt hauptsächlich vom Gefälle und damit der jeweiligen Fließgeschwindigkeit des Gewässers ab.
Zunehmende Versandung der Alb zerstört Lebensraum
Die in den letzten Jahren beobachtete zunehmende Versandung von Teilabschnitten der Alb führt dazu, dass der ursprüngliche kiesige Untergrund mit Sand zugeschwemmt wurde. Dadurch werden Bereiche für die Eiablage und Entwicklung von zum Beispiel Forellen, Lachsen und Äschen aber auch der Lebensraum vieler Kleinlebewesen zerstört.
Angler gehen an die Öffentlichkeit
Der mit der Versandung einhergehende Artenrückgang hat den Anglerverein Karlsruhe im vergangenen Jahr veranlasst, mit dem Thema an die Öffentlichkeit zu gehen. Berichte in den Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) und der Einsatz unseres Vereinsmitglieds und FDP-Stadtrats Thomas H. Hock führten schließlich zu einer Behandlung des Themas im Karlsruher Gemeinderat und zu einem „Runden Tisch“ mit der Stadt.
Runder Tisch mit Vertretern der Stadt
Eingeladen zum „Runden Tisch“ hatte Bürgermeister Daniel Fluhrer, Leiter des Dezernats 6, zu dem auch das Tiefbauamt gehört. Er verwies u.a. darauf, dass die Stadt Karlsruhe alleiniger Träger der Unterhaltungslast für die Alb ist und damit auch verantwortlich für den guten ökologischen Gewässerzustand. Beispielhaft wurde hier der Umbau des Thomaswehrs genannt, der auch zu einer Freispülung des Kiesgrunds unterhalb des Bauwerks geführt hat.
AVK schlägt „Sandfang“ vor
Um der zunehmenden Versandung im Bereich der Günther-Klotz-Anlage entgegenzuwirken, hat der AVK am Runden Tisch für die Einrichtung eines sogenannten Sandfangs plädiert, also ein tieferes Becken am Gewässergrund, in dem sich Sand absetzen kann, der dann regelmäßig ausgebaggert wird. Hier konnte leider keine Einigung mit der Stadt erzielt werden.
Schwierige Kommunikation
Generell ist anzumerken, dass die Kommunikation zwischen den verschiedenen Interessensvertretern schwierig war. Auf der einen Seite die Verwaltung mit den zuständigen Ämtern und Fachleuten, die jede Maßnahme vor dem Hintergrund gesetzlicher Vorgaben und Verordnungen aber auch finanzieller Auswirkungen sehen. Auf der anderen Seite die Angler mit ihren berechtigten Anliegen, die sich für ihre Gewässer und die Umwelt einsetzen und für diese Ziele auf pragmatische unbürokratische Maßnahmen hoffen.
Aber auch wenn die Ansichten verschieden sind und es Vorbehalte zwischen den Beteiligten gab, so klang doch an, dass der Runde Tisch für frischen Wind in der Sache Alb gesorgt hat.
Hoffen wir, dass die Alb davon profitiert.
Einen ausführlichen Beitrag mit dem Titel „Projekt Entsandung der Alb – Versandet?“ von Jürgen Oeder
finden Sie (►hier)
Weitere Links:
Sand erstickt das Leben am Grund der Alb (BNN 27.06.2023) (►hier)
Baggern in der Alb ist nicht nachhaltig (►hier)
Umsetzung der EG-Wasserrichtlinie – Begleitdokumentation
Teilbearbeitungsgebiet 34 Murg Alb (Stand: Dezember 2021)
Regierungspräsidium Karlsruhe (►hier)
Kartenanhang dazu (►hier)
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