Aalbesatz2025

Aalbesatz in AVK-Gewässern 2025
kg, 09.10.2025
Auch in diesem Jahr fand wieder ein Aalbesatz in den AVK-Gewässern statt.
Am Mittwoch, 08. Oktober 2025 erwarteten die Verantwortlichen des AVK und benachbarter Vereine den LKW mit den Aalen beim Bruthaus des AVK.
Aale wurden vom Land Baden-Württemberg bereitgestellt
albesatz im Regierungsbezirk Karlsruhe
Die Aale wurden erneut vom Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt. Die Durchführung des Besatzes erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen dem Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Pforzheim, und der Fischereibehörde des Regierungspräsidiums Karlsruhe.
Der Fischtransporter bediente mehrere festgelegte Abladestellen, an denen die Aale an Fischwasserpächter sowie an Vertreterinnen und Vertreter örtlicher Angelvereine übergeben wurden. Diese setzten die Tiere anschließend gezielt in geeignete Gewässer aus.
Am 08. Oktober 2025 wurdenmehr als 135.000 Jungaale in landeseigene Gewässer entlang des Oberrheins im Regierungsbezirk Karlsruhe ausgesetzt.
Die Jungtiere wurden als sogenannte Glasaale an den Küsten und Flussmündungen Frankreichs gefangen und zur weiteren Aufzucht in speziell dafür errichtete Anlagen überführt. Dort wuchsen sie zu sogenannten Farmaalen heran, bevor sie für den Besatz bereitgestellt wurden.
Aale wurden beim AVK Bruthaus verteilt
Um etwa 9:00 Uhr kam der Fischtransporter mit den sogenannten Farmaalen am Bruthaus des AVK am Knielinger See an. Dort wurden die Aale aus den Tansporttanks entnommen und gewogen. Sie wurden dann von unserem Vizepräsident für Gewässer und Bewirtschaftung (Joachim Meyer), dem Bereichsleiter Gewässerpflege (Eric Lutz) und unseren Hegewarten Süd (Bernhard Liebold), Mitte (Robert Trutter) und Nord (Marc Trommler) zur Verteilung in die AVK-Gewässer übernommen. Der AVK erhielt dieses Jahr 85 kg Farmaale für den Besatz in die Vereinsgewässern, die Zugang zum Rhein haben.
Besatzgewässer haben Zugang zum Rhein
Die Aale verbringen ihr Erwachsenenleben im Süßwasser und kehren zur Fortpflanzung ins Meer zurück. Dabei legen sie tausende von Kilometern im Atlantik bis zu ihrem Laichgebiet in der Sargassosee südlich der Bermudas zurück und sterben nach dem Laichvorgang. (Wikipedia: Aale (►hier). Unsere Besatzgewässer müssen deshalb Zugang zum Rhein haben, über den unsere Aale ins Meer zu, Laichen abwandern können.
Ziel des Aalbesatzes
Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) war einst in den Gewässern Europas weit verbreitet und ist aber seit einigen Jahren in seinem Bestand massiv gefährdet. Im Vergleich zu den 90er Jahren finden sich nur noch ein bis zwei Prozent der Glasaale an den Mündungen der großen Flüsse ein. Das Ziel des Aalbesatzes ist es, dazu beizutragen, dass sich mit der Zeit wieder ein den Gewässern entsprechenden Bestand zu entwickeln kann, der sich selbst erhält.
Ursachen für die Gefährdung des Aales müssen minimiert werden
Die Besatzmaßnahmen allein reichen aber nicht aus, um einen sich selbst erhaltenen Bestand zu entwickeln. Es müssen aber auch weitere Ursachen für Gefährdung des Aales minimiert werden. Hier sind die immer stärkere Verbauung der Gewässer, die Belastung durch fischfressende Vögel (hauptsächlich Kormorane) und durch Parasiten zu nenen. Besonders gefährlich sind die ungeschützten Wasserkraftstandorte, deren Turbinen für die Richtung Meer abwandernden Tiere zur tödliche Falle werden.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Europäische Aal sich nicht künstlich vermehren lässt.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe schreibt 2023 dazu:
“Vor diesem Hintergrund hat sich die Europäische Kommission 2007 eine Aalschutzinitiative ins Leben gerufen. Im Rahmen von sogenannten Aalbewirtschaftungsplänen wurden dabei von den betroffenen Mitgliedsstaaten der EU zahlreiche Maßnahmen zum Schutz bzw. zur Förderung des Aalbestandes beschlossen. Neben Fangeinschränkungen für Aale und einem EU-weiten Ausfuhrverbot von Glasaalen gehören dazu die Verbesserung der abwärtsgerichteten Durchgängigkeit wie auch der Aalbesatz. Ohne derartige Maßnahmen ist der langfristi ge Erhalt des Europäischen Aals nach Einschätzung der Europäischen Kommission und vieler Experten nicht mehr sichergestellt.”
Den bei uns ausgesetzten Aalen steht, wenn sie sich als erwachsene Tiere auf den Weg zum Atlantik machen, flussabwärts im Rhein kein Hindernis mehr entgegen, so dass wir hoffen können, dass viele den beschwerlichen Weg zu den Laichgewässern in der Sargassosee schaffen.
Lesen Sie dazu auch:
Mehr zum Aal, seiner Lebensweise und seine Gefährdung in unserem Fischlexikon unter "Aal" (►hier)
Und hier noch einige Fotos: