Die Wasseraufbereitungsanlage und die Wasserkühlmaschine des Bruthauses
Funktionsweise der Wasseraufbereitungsanlage
Die Filteranlage dient zur Enteisenung von Brunnenwasser, welches von zwei selbstansaugenden Blockpumpen, die wechselseitig laufen, gefördert wird (Umschaltung 1x pro Monat).
Die Leistung der Anlage liegt bei 20 m³/h und max. 25 mWS.
Das Rohwasser wird in einem Oxidator (Luft-Wasser-Mischer) mit Kompressorluft vermischt.
Der so eingetragene Luftsauerstoff oxidiert das im Wasser gelöste, zweiwertige Eisen in seine filtrierbare Form.
In den nachgeschalteten Quarzkiesfiltern wird das oxidierte Eisen abfiltriert.
Die Filterbehälter arbeiten parallel und werden wechselseitig rückgespült.
Die Rückspülung wird eingeleitet, wenn der Differenzdruck bzw. der Druck-unterschied zwischen beiden Manometern (Rohwasser und Reinwasser) ca. 5 mWS beträgt, sollte jedoch min. 1x wöchentlich durchgeführt werden.
- Technische Leitung: Reiner Schenkel
- Wassertechnik BTH: Dieter Siegrist
- Wassertechnik-Service: Helmut Flühr
Nach einem mehrwöchigen Probelauf wuerden am 15.09.2007 die ersten Wasserproben gezogen. Die chemischen Wasseranalysen zeigen:
Es befindet sich quasi kein Eisen mehr im gefilterten Brutwasser.
Das Reinwasser hat einen ph-Wert von 7 und ist mit einer Gesamthärte von 17° dH als »hart« (Härtebereich 3) zu bezeichnen. In chemischer Hinsicht entspricht das Wassser der Trinkwasserverordnung. Die Aufbereitungsanlage arbeitet also einwandfrei.
Überprüfungen
Wöchentliche Überprüfungen
- Filteranlage nach Betriebsanweisung rückspülen
- Chemische Wasseruntersuchung von Rohwasser, Reinwasser (Sollwert 0,5mg Fe/l)
- Überprüfung des Kondensabscheiders an der Kompressoranlage
- Automatische Be- und Entlüfter prüfen
Monatliche Überprüfungen
- Wasserförderpumpen 1 und 2 nach Plan umschalten
- Wasserfilter der ausgeschalteten Pumpe reinigen bzw. austauschen
- Ölstandsprüfung am Kompressor
- Luftfilterprüfung
Jährliche Inspektion
Einmal jährlich sollte die gesamte Anlage überprüft, gereinigt und wieder in Betrieb genommen werden. Die beste Zeit für diese Inspektion ist nach Ende der Brutsaison.
Reinwasserbehälter mit Ausgasung und Sauerstoffanreicherung
Eine Pumpe fördert das aufbereitete Wasser in den Reinwasserbehälter.
Dort wird das Wasser mit einer Belüftungsanlage entgast und mit Sauerstoff angereichert.
Den erforderlichen Luftsauerstoff liefert ein spezielles Gebläse, welches über ein
Verteilersystem Luft in die 4 höherverstellbaren Edelstahlrohre – Flöten – bläst.
Eine entsprechende Wassermenge wird von dem Luftstrom mitgerissen und dadurch
sehr gut mit Sauerstoff angereichert. Eine 100%ige Sauerstoffsättigung wird je nach
Laufzeit erreicht.
Von dem 3 m höher stehenden Reinwasserbehälter läuft das Wasser mit freiem Gefälle
in die Brutbecken.
Die Wasserkühlmaschine
Das "Beste ist gerade gut genug" für unsere Jungfische! Deshalb bekommen sie bei uns temperiertes Brutwasser. Unser Brunnenwasser hat konstant 12° C, ob Sommer oder Winter.
Die Fischeier, Lachse und Forellen, kommen von verschiedenen Züchtern und Gebieten mit unterschiedlichen Wassertemperaturen. Um den Fischeiern keinen Temperaturschock zuzumuten, können wir die Wassertemperatur entsprechend einstellen, z.B. 6°C/7°C/8°C oder 9 ° C.
Funktion der Kühlanlage
Das Wasser läuft über einen Plattenwärmetauscher und wird auf die gewünschte Wassertemperatur heruntergekühlt. Die Kühlmaschine ist eine luftgekühlte Kompakt-Kältemaschine und versorgt über einen separaten Kühlwasserkreis den Wärmetauscher.
Fabrikat: gwk.D58566 Kierpse.
Technische Leitung:
Reiner Schenkel und Dieter Siegrist
AVK:
Arbeitsgruppe, Einbringen und Aufstellen der Anlage
Montage:
Helmut Flühr, Dieter Siegrist
Sicherheit bzw. Vorsorge ist wichtig
Notstromaggregat
Für unsere Fische im Bruthaus machen wir „fast“ alles.
Wenn der Strom ausfällt, sind unsere Fische, bis zu 150.000 Forellen und Lachse, in Lebensgefahr.
Bei Stromausfall sind sämtliche elektrischen Aggregate wie Förderpumpen, Luftkompressor, Kühlmaschine, Licht usw. abgeschaltet.
Deshalb wurde ein Notstromaggregat mit Dieselmotorantrieb eingebaut. Dieses Notstromaggregat schaltet sich automatisch bei Stromstörung ein, solange das Stromnetz defekt ist.
Einmal im Monat wird ein Stromausfall simuliert und geprüft, ob das Notstromaggregat auch automatisch anspringt.
Im Februar 2016 musste ein neues Aggregat montiert und in Betrieb genommen werden.
Inspektionen
Helmut Flühr und Dieter Siegrist.
Wassermangelanzeige
Zusätzlich ist eine Wassermangelanzeige installiert. Bei Wassermangel werden über eine telefonische Notrufanlage automatisch 3 AVK-Leute angerufen. Dann muß sofort Abhilfe geschaffen werden, denn es geht um die gesamte Jahresbrut, d.h. um tausende von Jungfischen.
Druckerhöhungsanlage
Um den Brutwassernetzdruck auf 2 – 5 bar zu erhöhen, wurde eine Druckerhöhungspumpe installiert. Eine DE-Pumpe, welche druckabhängig ein- und ausschaltet.
Der Schwimmerschalter, welcher im Reinwasserbehälter montiert ist, sorgt für Trockenlaufschutz.
Ein Feinfilter ist der DE-Pumpe nachgeschaltet.
Diese Druckerhöhung ist nur erforderlich, wenn die Brutanlage auf Vollast fährt, d.h. wenn alle 15 Brutbecken gleichzeitig in Betrieb sind.
Fabrikat: KSB-Typ Hya-Sola D1/1005
Montage
Reiner Schenkel
Dieter Siegrist
Helmut Flühr
Zuständig für die Koordination des gesamten Bruthaus-Betriebes die Fischaufzucht ist Vizepräsident Joachim Meyer . Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer könnte laut ihm, diese große Aufgabe nicht bewältigt werden.