Schmugglermeer / Baggersee Krieger
Auf der Gemarkung Eggenstein-Leopoldshafen liegt das ca. 32 ha große „Schmugglermeer“. Der an „Piratenzeiten“ vergangener Jahrhunderte erinnernde Namen des Sees taucht schon in einem Plan von 1776 als Flur- und Gewässerbezeichnung auf und geht vermutlich auf den seinerzeit in der Rheinschiene florierenden Schmuggel zurück. Das Gewässer liegt inmitten einer noch immer idyllischen und intakten Rheinauelandschaft. Sie hat ihr Aussehen über die Jahrhunderte nur geringfügig verändert. Der Vorläufer des Sees war eine ehemalige Rheinschlinge, die bei der Rheinregulierung rechtsrheinisch zu liegen kam. Um 1950 bedeckten den seinerzeit schilfumwachsenen See noch große Blätterteppiche mit langstieligen Wasser- und Seerosen. Das Altwasser wird vom Anglerverein Eggenstein mitbefischt. Die eigentliche Geburtsstunde des Sees war der 1959 durch die Firma „Fretter“ einsetzende Kiesabbau, der nach einer vorübergehenden Einstellung Ende der 80er Jahre ab 1995 auf eine Tiefe von 17 –20 Meter ausgedehnt wurde.
Der Grund des Sees ist wenig strukturiert und ändert sich durch den Kiesabbau. An der Westseite (Rheinseite) befindet sich eine warme Flachwasserzone mit 5 – 6 Metern Tiefe. Der See ist an der Nordseite über den Pfinzentlastungskanal mit dem Vollrhein verbunden. Der Wasserspiegel unterliegt deswegen starken Schwankungen. Bei Hochwasser meldet die Rheinauelandschaft häufig „Land unter“. Mit den Frühjahrshochwassern gelangen regelmäßig starke Weißfischbestände in das Altwasser.
Im Rahmen der Renaturierung des Albkanals wurde an der Südostecke des Schmugglermeeres ein permanenter Zufluss des Albkanals geschaffen. Durch diese Maßnahme soll eine bessere Durchmischung des Schmugglermeeres und damit auch eine bessere Versorgung mit sauerstoffreichem Wasser erreicht werden.
Durch die Verbindung mit dem Rhein ist das Gewässer noch immer fischreich. Brachsen, Hechte und Barsche gehören zur häufigsten Beute.
Das Gewässer bietet entlang seiner Uferzone viele schöne einladende Stellen mit warmen Flachwasserzonen. Ein Refugium für naturliebende Angler. Alle Uferzonen sind zum Fischen freigegeben, wenngleich die Ostseite (Albkanalseite) des Sees wegen des teilweise undurchdringlichen Bewuchses und einer Totholzzone nur schwer zu befischen ist. Mit dem Boot sind alle Bereiche gut erreich- und befischbar. Das Schleppen entlang des Ostufers ist häufig von Erfolg gekrönt. Auch die „Schmugglerbucht“ an der Nordseite (Auslauf) des Sees ist für Insider eine sehr beliebte und ertragreiche Stelle. Die West- und Südseite bietet sich besonders für den Weißfischfang an.
Das im Sommer fast undurchdringliche Blätterdach des Schatten spendenden Auenwaldes um das Schmugglermeer bietet einen idealen Lebensraum für eine einmalige Tier- und Pflanzenwelt. Eine noch immer fast unberührte Wildnis - allerdings ohne Schmuggler.
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