Fuchs & Groß mit Kaisersklamm
Der ca. 40 ha große Baggersee „Fuchs & Groß“ auf Gemarkung Eggenstein Leopoldshafen ist eine kleine in sich geschlossene ökologische Nische ohne Rheinanbindung; er unterscheidet sich insofern von den bisher vorgestellten Gewässern. Der See ist trotz einer gewissen Isolation aufgrund des ständigen Fischbesatzes und großflächiger Laichzonen noch immer ein fangreiches Gewässer des AVK. Der Ursprung des Sees war der um 1956 einsetzende ebenerdige Kiesabbau durch die ehemalige Fa. Fuchs & Seufert (später Fuchs&Gros), der ab 1960 mit Tauchbaggern in die Tiefe ausgedehnt wurde. Mit der Einstellung des Kiesabbaus im Jahr 1998 entwickelte sich das damalige Zandergewässer zu einem noch heute sehr guten Fanggebiet für Hechte, Barsche und Karpfen, wenngleich der Fischreichtum früherer Jahre der Vergangenheit angehört. Der ehemals zwischen den Anglervereinen Eggenstein (Südteil) und Karlsruhe (Nordteil) aufgeteilte See darf zwischenzeitlich komplett von beiden Vereinen befischt werden.
Der Grund des Sees ist stark strukturiert, weshalb ständig wechselnde Tiefen anzutreffen sind. Ein Ausloten vor dem Fischfang ist deshalb unverzichtbar. Die tiefste Stelle misst 20 Meter. Trotz fehlender Fließwasseranbindung hat das klare und nährstoffreiche Wasser auch im Sommer bis in die tieferen Bereiche eine gute und sauerstoffreiche Qualität. Die hier gefangenen Fische schmecken vorzüglich. Wegen der bis auf den Grund noch immer funktionierenden Fotosynthese ist der See stark bewachsen und krautreich. Unter der Wasseroberfläche eröffnet sich eine ganz eigene Welt aus meterhohen Wasser- und Schlingpflanzen. Von Tauchern des nautischen Vereins Eggenstein wurden in dieser fast undurchdringbaren Unterwasserwildnis mit hohen Stangenwäldern schon „furchterregende“ Kolosse von Hechten gesichtet. Sie stürzen sich auf alles was sich bewegt und lassen ihren Opfern keine Chance. Niemand kann sie bedrohen und ihnen ihre Nahrung streitig machen. Über das Vorkommen von Welsen liegen keine Erkenntnisse vor.
Im Grunde genommen kann man von allen Stellen des Sees recht erfolgreich dem Fischfang nachgehen, sowohl vom Ufer als auch vom Boot aus. Am bissfreudigsten sind Hechte, Barsche, Karpfen, Aale und Weißfische. Trotz der noch immer guten Fangergebnisse ist das Wasser sehr launisch, weshalb Geduld angesagt ist. Auf erfolglose Tage und Wochen, können urplötzlich von einer unvorstellbaren Beißlust der Fische abgelöst werden. Schwärme von großen Barschen durchziehen in nicht vorhersehbaren Zyklen den gesamten See, um gemeinsam ihre unterlegenen Opfer zu jagen. „Petri Heil“ dem Angler, der sein Angelgeschirr rechtzeitig parat hat. Die Flachwasserzone im nördlichen Teil ist ein guter Fanggrund für Karpfen, die allerdings stark verkrautet ist. Die Uferbereiche sind für Hechte gute Fangstellen. In der kälteren Jahreszeit ist der Fischfang in tieferen Zonen aus dem Boot zu favorisieren. Reine „Zanderfischer“ sind an diesem See fehl am Platz.
Der mit dem Auto gut erreichbare See (vgl. Anfahrtsskizze) hat allerdings auch seine Schattenseiten. Im Sommer ist der starke Bade-, Segel- und Tauchbetrieb an diesem „Freizeitsee“ für Angler störend. 1999 wurde erstmals eine starke Population von Ochsenfröschen festgestellt, die sich trotz der „Bejagung“ explosionsartig vermehrt haben. Tausende von Kaulquappen dieser großen Räuber schwimmen in allen Stadien (2-3 jährig) im See und können leicht mit jungen Welsen verwechselt werden. Der bis zu einem Kilogramm schwer werdende biotopfremde Ochsenfrosch bedroht auch Amphibien, Bodenbrüter und Insekten und ist eine Bedrohung für alle Lebewesen, die sich mit ihm den Lebensraum teilen.
Dem Anglerverein Karlsruhe liegt sehr am Herzen, dass unsere Mitglieder das Fischfangverbot in den per Beschilderung ausgewiesenen Laich- und Schutzzonen strikt beachten und die naturschutzrechtlichen Vorschriften (u.a. kein Feuer, Anlegeverbot von neuen Standorten im Uferbereich etc.) eingehalten werden. Nur so wird es möglich sein, dieses herrliche Stück Natur für alle Freizeit- und Erholungssuchenden und auch für uns Angler in seiner heutigen Schönheit zu erhalten.
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