Bellenkopf und Salmengrund
Eine der schönsten Restauen des Rheins, der Bellenkopf mit Salmengrund.
Insider sind schon lange ihrem Zauber verfallen, einer noch fast unberührten Wildnis. In Höhe von Rheinkilometer 355,900 schießen durch einen Durchbruch bei Mittelwasser pro Sekunde 5.000 Liter wasserfallähnlich in einen Altrheinarm. Im sauerstoffreichen und mit Schaumkronen überzogenen Kehrwasser warten viele Jäger, um blitzschnell zuzuschlagen. Sie haben nur das Fressen im Kopf. Die anvisierten Opfer haben fast keine Chance. Ein Territorium für große Raubfische und ihre "Jäger".
Ort des Geschehens ist der Bellenkopf auf Gemarkung Neuburgweier, aus dem sich bei Niedrigwasser eine Kiesinsel erhebt. Durch Reste des alten Flussbettes des Rheins windet sich in seiner Verlängerung bis zum Auslauf bei Rappenwört der ruhige und fast paradiesische Salmengrund. Diese fischreichen Altrheingewässer des AVK sind ein Relikt aus Zeiten Tullas und für die Menschen am Rhein ein unverzichtbares Hochwasserüberflutungsgebiet (Polderfunktion). In diesem leben viele Räuber, die sich gut zu tarnen wissen. Sie haben Heimvorteil, da sie das leicht trübe Wasser und das entlang der Uferzone liegende Totholz fast unsichtbar macht. Dennoch nimmt die Wasserqualität in diesem noch verbliebenen herrlichen Biotop ständig zu. Welse, Hechte und Zander schätzen diese Gewässer. An den Uferzonen hat sich eine ganz eigene Welt aus Wasserpflanzen entwickelt. Sie bieten Nistraum für Wasservögel und sind eine ideale Tarnung. An den Uferzonen schließt sich eine fast undurchdringliche Wildnis an, wo im Frühjahr eine sprichwörtliche "Explosion" des Lebens zu beobachten ist. Ein malerisches und farbenprächtiges Bild, wovon nicht nur Naturliebhaber fasziniert sind.
Die Uferzone ist nur teilweise für die Angelfischerei freigegeben. Näheres hierzu ist den Gewässerkarten des AVK zu entnehmen. Eine gute Erreichbarkeit mit dem Auto ist sichergestellt, da der Rheinbetriebsweg für Angler des AVK freigegeben ist. Der Wasserspiegel ist durch den unterschiedlichen Wasserstand im Vollrhein starken Schwankungen unterworfen. Bei Niedrigwasser ist der Fangerfolg oft wie abgerissen. Insoweit ist es wenig störend, dass in dieser Zeit Paddler und Kanuten beim Durchfahren dieser "Stromschnelle" ihr Können unter Beweis stellen. Mit zunehmendem Wasserstand kommen wieder die Angler zu ihrem Recht. Im reißenden Durchfluss kommt das Wasser teilweise zum "Kochen". Tote Köder werden in dieser Urgewalt anscheinend zum Leben erweckt und von den wartenden Jägern magisch angezogen. Der Salmengrund bietet sich bei höherem Wasserstand besonders für Schleppfahren mit dem Boot an.
Es ist zu hoffen, dass dem AVK diese noch verbliebene "Wildnis" in den Rheinauewäldern erhalten bleibt.
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